Bild des Künstlers

Credits: Camille Blake

Bild des Künstlers

Credits: Camille Blake

Zwischen Introspektion, Tradition und Illusion

Blaues Rauschen: Emotionale Resonanzen

Schlegel Kultur Club, Bochum, 18:00
Mittwoch, 4. Juni 2025
Festival
Clubszene elektronische Musik

Emotionale Resonanzen –Zwischen Introspektion, Tradition und Illusion


Das atelier automatiquein Bochum öffnet seine Türen für die Verbindung von Theorie und Praxis. Natalie Pielok, Medienwissenschaftlerin an der Ruhr-Universität Bochum, stellt das Kooperationsseminar „Sonic Fiction“ vor. Darin geht es um Klang als Medium kulturellen und spekulativen Denkens. Im Anschluss spricht die Künstlerin Jessica Ekomaneüber ihre Sichtweise auf das Potenzial von Klang. Im Austausch mit den teilnehmenden Student*innen werden die Verflechtungen zwischen Forschung, künstlerischer Praxis und Festivalprogrammatik weiter vertieft.

Im Schlegel Kultur Club in Bochum, einem kreativen Raum für experimentelle Kunst und Musik, begegnen sich anschließend drei Künstler*innen, deren Werke das Zusammenspiel von traditionellem Erbe und innovativen Klangtechniken thematisieren. Ihre Performances greifen auf Konzepte wie Resonanz, Dekonstruktion und Interferenz zurück und erweitern die Möglichkeiten emotionaler und kultureller Ausdrucksformen.

Programm

16:00 Lecture & Talk “Sonic Fiction” w/Jessica Ekomane, Ort: Atelier Automatique

20:00 Sally Decker - Fantasy Space

20:45 Bela - Noise and Cries

21:30 Jessica Ekomane - Quadrophonic live

Von und Mit:


Sally Decker nutzt Klang als Schnittstelle zwischen Individuum und Umwelt. Ihre Musik schafft intime Resonanzen, die sowohl introspektiv als auch kommunikativ sind.

Bela kombiniert die koreanische Tradition des Pungmul mit elektronischen Klängen und Metal-inspirierten Vocals, was zu einer spannungsgeladenen Dekonstruktion traditioneller Musik führt.

Jessica Ekomane arbeitet mit der Transformation rhythmischer Strukturen, die sie bewusst zerlegt und in neue Kontexte setzt. Ihre Kompositionen verschmelzen Minimalismus mit psychoakustischen Effekten und schaffen so Illusionen, die unsere akustische Wahrnehmung in Frage stellen.Der Abend zeigt, wie Klang als Werkzeug der Transformation dient –sei es durch introspektive Prozesse, die Dekonstruktion von Traditionen oder die Verschmelzung organischer und digitaler Klangwelten.



Mehr Infos:

Über das Festival:

BLAUES RAUSCHEN 2025 widmet sich erneut den Schnittstellen zwischen experimenteller Klangkunst, digitaler Innovation und neuen musikalischen Perspektiven.

10 Tage lang hat das Festivalpublikum Gelegenheit, durch sehr unterschiedliche Live-Konzerte und Performances interessante Sichtweisen auf die Relationen zwischen „Mensch und Maschine“, „Tradition und Zukunft“ und „Intuition und Algorithmus“ kennenzulernen. Das Programm folgt dabei aktuellen Fragestellungen, die nicht nur die elektronische Musik betreffen: Wie können alte Medien in neue Kontexte übersetzt werden? Welche Rolle spielt KI in kreativen Prozessen? Und wie werden traditionelle Instrumente in digitale Soundräume integriert?

BLAUES RAUSCHEN reflektiert dabei auftauchende Spannungen: Performances erkunden das Zusammenspiel von menschlicher Kreativität und künstlicher Intelligenz, hybride Installationen verschmelzen virtuelle und physische Räume, und Live-Coding-Konzerte machen Software zum Instrument. Gleichzeitig setzen improvisierte Klangwelten, experimentelle Instrumente und interaktive Formate auf eine antidigitale Sinnlichkeit. Die Programmpunkte folgen auch in diesem Jahr dem Prinzip der dichtaufeinanderfolgenden Slots –jede Performance ist ca. 25 min lang.

Zwei Lecture Talks begleiten das Programm –einer widmet sich „Sonic Fiction“, der andere unter dem Thema „AI and Mixed Media“ den künstlerischen Arbeitsweisen mit KI. Auch der jährliche Open Call berücksichtigt das Thema KI: In dem dreitägigen Workshop „Data Ethics and Creative Practice“ entwickeln Künstler*innen spartenübergreifend einen rund 20minütigen Programmpunkt für den letzten Festivaltag.

Vom 23. Mai bis 7. Juni werden Bühnen in den Ruhrgebietsstädten Essen, Bochum, Dortmund, Herne, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr und Duisburg bespielt. Mit sieben kooperierenden Städten zählt BLAUES RAUSCHEN damit zu den größeren Projekten der Ruhrgebietskultur!

BLAUES RAUSCHEN wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW im Programm „Neue Künste Ruhr“, die Kunststiftung NRW, das Kultursekretariat NRW, den Regionalverband Ruhrgebiet RVR, die Städte Essen, Dortmund, Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Duisburg und Mülheim an der Ruhr sowie durch den WDR, die Kulturstiftung Essen, die Werner Richard -Dr. Carl Dörken Stiftung, die Kulturinitiative Herne e.V. und die Sparkassen Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen.

Veranstalter: open systems e.V., Rüttenscheider Str. 166, 45131 Essen