Das Grand Finale des diesjährigenBlaues Rauschen Festivals findet im RWE Pavillon der Philharmonie Essen statt –einem Ort, der mit seiner offenen, experimentellen Atmosphäreund den hervorragenden technischen Voraussetzungenperfekt zu den spannenden Performances des Abends passt.
Der Abend beginnt mit einer Performance des Workshops „Data Ethics in Creative Practice“, der auf Basis eines Open Calls entstand und von Portrait XO geleitet wird. In dieser 20-minütigen Performance präsentieren die Teilnehmenden ihre dreitägige interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Der Workshop hinterfragt die Beziehung zwischenKunst und Künstlicher Intelligenz und befasst sich mit der Rolle der KI als „Co-Autor“von Musik. Es entsteht eine Fusion aus digitaler Innovation und künstlerischerExperimentierfreude, die neue kompositorische Ansätze hervorbringt.
Auch das anschließende Programm bewegt sich an den Schnittstellen von Experimentund Klangforschung: Powell nutzt Minimal Music und elektroakustische Verfahren, um neue, virtuelle Formen von Musik zu erschaffen. Dabei verschmilzt seine Arbeit mit den Theorien der elektronischen Musik, die sich von den traditionellen, durch Komposition gesteuerten Musikformen hinzu einer experimentellen, oft zufallsgesteuerten und unvorhersehbaren Klanglandschaft entwickelt.
Julie Herndon entwirft Hörlandschaften, in denen sich organische und synthetische Elemente stetig verändern und untersucht die Wechselwirkung zwischen Raum und Klang, ein Konzept, das an die akustische Ökologie von Luigi Nono und Alvin Lucier anknüpft. Portrait XO erforscht diesymbiotische Beziehung zwischen Mensch und Maschine und reflektiert die Rolle der KI als kreativer Akteur.
Der Abend hinterfragt traditionelle Musikvorstellungen und zeigt, wie KünstlicheIntelligenz und technologische Entwicklungen den Sound transformieren, neuekreative Möglichkeiten eröffnen und Fragen zu Authentizität und Kontrolle aufwerfen.