Bild des Künstlers

Credits: Playtronica

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Credits: Playtronica

Instrumente im digitalen Zeitalter im Lokal Harmonie

Blaues Rauschen: Hybride Klangwelten

Lokal Harmonie, Duisburg, 18:00
Mittwoch, 28. Mai 2025
Festival
Clubszene elektronische Musik

Hybride Klangwelten –Die Erweiterung des Instruments im digitalen Zeitalter


Im Lokal Harmonie, dem feministischen, künstlerischen, soziokulturellen und konzeptionellen Zentrum in Duisburg, erkunden drei Musiker*innen die Schnittstellen von Körper, Instrument und Technologie. Ihre Werke hinterfragen die klassische Instrumentalität und zeigen, wie physische Klangerzeugung, digitale Manipulation und performative Praxis ineinandergreifen. Durch experimentelle Techniken erweitern sie den Begriff des Instruments –sei es durch die Transformation natürlicher Klänge, die Virtualisierung klassischer Spielweisen oder die radikale Neudefinition der Stimme als klangschaffendes Medium. Damit bewegen sie sich im Spannungsfeld zwischen Embodiment und Post-Instrumentalität, in dem Klang nicht nur als akustisches Phänomen, sondern auch als performative Geste erfahrbar wird. Die Berliner Klangkünstlerin Jana Irmert erforscht in ihrer Live-Performance Ashes die akustische Materialität natürlicher Prozesse: Vulkanische Field-Recordings von Lava, Geröll und Wüstensand werden mit bearbeiteten Stimmfragmenten sowie digitalen und analogen Syntheseverfahren überlagert. Ihre Arbeit lässt sich im Kontext der Akusmatischen Musik verorten, in der sich Klangquellen von ihrer sichtbaren Herkunft lösen und eine eigene narrative Qualität entfalten

Programm

20:00 The Remains of Decay & Egle Saka - Unusual Minutes

20:45 Artemi-Maria Gioti x Eckard Koltermann - BIAS II

21:30 Robert Henke - Dust

Von und Mit:

Der Kölner Moritz Wesp dehnt mit der -virtual trombone -das Instrumentalkonzept der Posaune in den digitalen Raum aus –seine Spielbewegungen werden per Sensorik erfasst und klanglich transformiert, sodass der physische Klangkörper nur noch als Geste existiert.

Das Kollektiv Playtronica lässt uns auf der Suche nach neuen Klangweltendas von ihnen neu geschaffene Instrument Orbita erleben, das mit minimalistischer Ästhetik die lineare Darstellung der Realität in Frage stellt

Mehr Infos:

Vorverkauf: 15,-/ermäßigt 10,-

Abendkasse: 17,-/ermäßigt 12,-

Zu den Tickets

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Über das Festival:

BLAUES RAUSCHEN 2025 widmet sich erneut den Schnittstellen zwischen experimenteller Klangkunst, digitaler Innovation und neuen musikalischen Perspektiven.

10 Tage lang hat das Festivalpublikum Gelegenheit, durch sehr unterschiedliche Live-Konzerte und Performances interessante Sichtweisen auf die Relationen zwischen „Mensch und Maschine“, „Tradition und Zukunft“ und „Intuition und Algorithmus“ kennenzulernen. Das Programm folgt dabei aktuellen Fragestellungen, die nicht nur die elektronische Musik betreffen: Wie können alte Medien in neue Kontexte übersetzt werden? Welche Rolle spielt KI in kreativen Prozessen? Und wie werden traditionelle Instrumente in digitale Soundräume integriert?

BLAUES RAUSCHEN reflektiert dabei auftauchende Spannungen: Performances erkunden das Zusammenspiel von menschlicher Kreativität und künstlicher Intelligenz, hybride Installationen verschmelzen virtuelle und physische Räume, und Live-Coding-Konzerte machen Software zum Instrument. Gleichzeitig setzen improvisierte Klangwelten, experimentelle Instrumente und interaktive Formate auf eine antidigitale Sinnlichkeit. Die Programmpunkte folgen auch in diesem Jahr dem Prinzip der dichtaufeinanderfolgenden Slots –jede Performance ist ca. 25 min lang.

Zwei Lecture Talks begleiten das Programm –einer widmet sich „Sonic Fiction“, der andere unter dem Thema „AI and Mixed Media“ den künstlerischen Arbeitsweisen mit KI. Auch der jährliche Open Call berücksichtigt das Thema KI: In dem dreitägigen Workshop „Data Ethics and Creative Practice“ entwickeln Künstler*innen spartenübergreifend einen rund 20minütigen Programmpunkt für den letzten Festivaltag.

Vom 23. Mai bis 7. Juni werden Bühnen in den Ruhrgebietsstädten Essen, Bochum, Dortmund, Herne, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr und Duisburg bespielt. Mit sieben kooperierenden Städten zählt BLAUES RAUSCHEN damit zu den größeren Projekten der Ruhrgebietskultur!

BLAUES RAUSCHEN wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW im Programm „Neue Künste Ruhr“, die Kunststiftung NRW, das Kultursekretariat NRW, den Regionalverband Ruhrgebiet RVR, die Städte Essen, Dortmund, Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Duisburg und Mülheim an der Ruhr sowie durch den WDR, die Kulturstiftung Essen, die Werner Richard -Dr. Carl Dörken Stiftung, die Kulturinitiative Herne e.V. und die Sparkassen Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen.

Veranstalter: open systems e.V., Rüttenscheider Str. 166, 45131 Essen