Der Musiker, DJ, Booker und Kulturmanager Ahmet Sisman aus Essen schätzt die familiäre Atmosphäre an der Kunstszene im Ruhrgebiet. Er verrät uns, wo sein Lieblingsclub im Ruhrgebiet ist und wie man Musik mit Mineralien macht.
Akteure im Interview
Der Musiker, DJ, Booker und Kulturmanager Ahmet Sisman aus Essen schätzt die familiäre Atmosphäre an der Kunstszene im Ruhrgebiet. Er verrät uns, wo sein Lieblingsclub im Ruhrgebiet ist und wie man Musik mit Mineralien macht.
Name:
Ahmet Sisman
Alter:
38
Geburtsort/Wohnort:
Istanbul/Essen
Beruf:
Künstler, Booker, Promoter & Sound Engineer
Links:
Mir sind die Menschen genauso fremd wie dir und ich habe einen Weg gefunden, mit ihnen so wenig wie möglich Kontakt zu haben. Kann ich nur empfehlen.
Persönliche Therapie und emotionaler Ausgleich zum monotonen Alltag.
Nichts erwähnenswertes, trotzdem lebe ich hier. Keiner ist perfekt.
Mein Tonstudio, die Mischanlage auf Zollverein und das Stadion von Borussia Dortmund.
Sie ist relativ klein und überschaubar, was ihr eine familiäre Atmosphäre verleiht. Wenn man was macht, dann fällt es auf. Die Szene erweist sich als durchaus dankbar, wenn man mit neuen und kreativen Ideen ankommt. Aber an sich ist da viel Luft nach oben. Wunschdenken und Realität gehen dann doch meist auseinander.
An der Folkwang, im Aalto Theater, auf der Ruhrtriennale, aber auch ich in den Szenebars und Clubs.
Puh, schwer zu sagen. Ich hatte nicht dieses "eine Erlebnis", um ehrlich zu sein. Also sagen wir mal so, als ich zum ersten Mal im Berghain (2012) oder Arma17 in Moskau (2011) war, da war ich schon geflasht.
Am liebsten gehe ich essen und trinken bei mir zu Hause. Ich bin leidenschaftlicher Koch und Gastgeber. Das Niveau in Essen Rüttenscheid ist an sich ok, aber es gibt nur wenige Läden, die mich wirklich beeindrucken. Ich gehe eher wegen dem sozialen Aspekt raus und da besuche ich gerne die Zweibar, De Prins, Miga Sushi, Mana Mana (persisch).
In der Mischanlage auf The Third Room, ja, Eigenwerbung. Ich habe aber selten so einen Vibe und solch eine interessante Konstellation an Publikum im Ruhrgebiet erlebt. Abgesehen davon finde ich das neue Tresor.West auch sehr beeindruckend. Der aktuell beste Club im Ruhrgebiet.
https://youtu.be/hX4_krGL8Zc Weil das Ruhrgebiet immer noch so verschlafen und melancholisch wirkt und alten Zeiten nachtrauert, aber eigentlich kann der Pott mehr, als er sich selber zutraut.
Ich habe mehrere Projekte am Laufen. Ich arbeite in Kooperation mit dem Ruhrmuseum an einem neuen interdisziplinären Projekt namens "Stone Techno", wo wir Mineralien aus dem Ruhrgebiet "gesampelt" haben und daraus neue elektronische Musik generieren. Wir haben ein großes Aufgebot an international bekannten Künstler*innen und werden vier Platten via The Third Room ausbringen und parallel dazu ist auch ein Festival geplant. Des Weiteren arbeite ich an meinem Debütalbum und natürlich hoffentlich an kommenden Events, was eigentlich mein Haupteinkommen ist. Während der Pandemie mussten sich viele Soloselbständige neu erfinden bzw. andere Bereiche und Tätigkeiten ausbauen. Das habe ich u.a. mit meiner Arbeit als Sound Engineer getan und mich vermehrt auf die kreative Arbeit im Tonstudio fokussiert, wo ich nebenbei auch Content für Thomann produziere.