Herne
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Akteure im Interview

Unterwegs mit: Ursula Meyer

"Seit ich denken kann, will ich Kunst schaffen"

Ursula Meyer ist Künstlerin, Illustratorin und Szenografin in Essen. Wo gibt es das leckerste Essen in Essen? Und warum ist sie Künstlerin? Alle Antworten in unserem Fragebogen.

Name:

Ursula Meyer

Alter:

33

Geburtsort/Wohnort:

San Juan (Argentinien)/Essen

Beruf:

Künstlerin, Illustratorin, Szenografin

Links:

Wie würdest du dich und deine Arbeit einem Alien beschreiben?

Mmmh... Schwierig. Ich weiß noch nicht einmal, wie ich einem Menschen, mich und meine Arbeit, beschreiben soll. Und ob ich irgendetwas rauskriege, wenn ich ein Alien sehen sollte, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Viel interessanter fände ich zu hören was die so zu erzählen haben! Vielleicht so: Hallo, willkommen! Ich bin ein Mensch, der Porträts aus meinem Leben, auf dem Planeten Erde, mit so ziemlich allen Sorten von Farben schafft. Was macht ihr so?

Was ist dein Antrieb Kunst zu schaffen?

Seit ich denken kann, will ich Kunst schaffen. Eine Art Urinstinkt schöpferisch zu sein, die Welt etwas bunter zu machen und etwas Schönes zu schaffen. Es ist eine Weise meine Realität und mein Umfeld zu gestalten und auch etwas zu irritieren. Interessant finde ich auch immer wieder die Reaktionen der Betrachtenden und was sie sich beim Anblick meiner Kunst denken. In meinen Bildern verarbeite ich auch meine Geschichte, die von unterschiedlichen Kulturen geprägt ist und somit sehe ich das Ganze auch etwas therapeutisch. Und zu guter Letzt macht mir meine Arbeit Spaß.

Was liebst du generell im Ruhrgebiet am meisten?

Ich kenne hier ganz viele tolle Leute, Freunde , Bekanntschaften, kurze Begegnungen, die bleiben. Es gibt viele Möglichkeitsräume sich kreativ auszuleben, ich hab das Gefühl, dass man hier noch etwas verändern und bewegen kann. Die Mischung aus Urbanem und Natur reizt mich auch sehr.

Drei Plätze im Ruhrgebiet, die du Besucher*innen auf jeden Fall zeigst:

Mindestens zehn Spots an der Ruhr, die traumhaft sind. Museums und Ausstellungsbesuche. Kneipentour durch die Hoods.

Was macht die Kunst- und Kulturszene hier so besonders?

Ich bewege mich hauptsächlich in der subkulturellen Szene und finde, dass diese Szene auf dem Teppich geblieben ist, sehr viel Talent und großes Potential aufweist. Es gibt eine große Bereitschaft miteinander zu arbeiten, Aktionen zu starten - und tatsächlich werde ich nach so vielen Jahren hier immer wieder positiv überrascht!

An welchen Orten fühlt man hier die Metropole der Künste?

Ich finde, dass es zur Metropole der Künste noch etwas mehr Zusammenarbeit zwischen den Städten braucht. Die alternativen Szenen bekommen dafür viel zu wenig Aufmerksamkeit und Förderung. Viel muss man einfach selber in die Hand nehmen und organisieren. Man fühlt natürlich einen Ansatz einer solchen Kunstmetropole in der bunten Museenlandschaft und den unterschiedlichen Theaterfestivals der Region - aber es könnte auf jeden Fall noch viel bunter werden im Pott.

Wo/Wann hattest du dein schönstes Kulturerlebnis?

Tatsächlich immer bei selbstorganisierten Veranstaltungen oder Aktionen wie zum Beispiel der Beatplantation oder dem Flabbergasted Festival. Oder als wir im Kollektiv Häuser besetzt haben um kreativen Raum zu fordern. Das war schön.

Wo gehst du gerne essen & trinken?

Essen in Essen: Bei "Taj" an der Mülheimerstraße 91 (am besten die Nummer 19 bestellen). "Peace foods" in Frillendorf ist auch mega lecker und alles vegan. "Tofino" hat leckere Burger. "Tatort" ist eher was für einen schicken Abend, aber supergourmet und yummy. "Chilly House" hat eine megagute Udon Suppe. "Abu Nour" hat leckere Fallafel und Hummus. Pizzeria "La Rosa" hat einen neuen Ofen und seitdem finde ich, dass es die leckerste Pizza in ganz Essen ist, knusprig gut. "Habibiz", "Kampier Kumpels" usw.

Trinken: Urige Ruhrpott-Kneipen, die an jeder Ecke aufzufinden sind, wie zum Beispiel die "Ampütte" oder einfach irgendwo draußen cornern.

Die besten Partys gibt es im…

Goethe Bunker, Druckluft, Open Airs und natürlich dann im Sommer deutschlandweit auf Festivals, die einen baff machen.

Wäre das Ruhrgebiet ein Song, so würde er klingen:

"i hate you, i love you, i can’t get enough of you, apparently"

Was ist dein nächstes Projekt?

Es laufen ganz viele Projekte parallel, als Künstlerin muss man ja bekannterweise mehrgleisig fahren. Sobald es ein bisschen wärmer wird, müssen ein paar Wände bemalt werden. Zuhause arbeite ich im Moment am Design eines 52-Karten-Tarot-Sets und langsam aber sicher muss ich eine Einzelausstellung in einem Leerstand planen, ob das dann in unserer aktuellen Corona-Situation stattfindet, steht in den Sternen.