Zu sehen ist ein Artwork des Projekts "Urban Trash Transformation"

Foto Credits: Christian Nübling

Zu sehen ist ein Artwork des Projekts "Urban Trash Transformation"

Foto Credits: Christian Nübling

Urban Art und Nachhaltigkeit

Urban Trash Transformation

Upcycling Nordstadt

Das Projekt „Urban Trash Transformation“ hat seinen Ursprung in der Dortmunder Nordstadt, einem Stadtteil, in dem die Müllproblematik besonders deutlich sichtbar ist. Um dieser Herausforderung kreativ zu begegnen, werden neben Baumaterialien vor allem gebrauchte Ressourcen für Kunstwerke und Workshops eingesetzt. Der Schwerpunkt des Projekts liegt an der Schnittstelle von Urban Art, insbesondere der Graffiti-Szene, und Nachhaltigkeit. Es wird erforscht, welche Materialien genutzt werden können und wie nachhaltige Arbeit in der Kunst umgesetzt werden kann. Diese Erkenntnisse werden auf kreative Weise an die nächste Generation weitergegeben.

Die Idee stammt aus der eigenen Notwendigkeit

Die Projektleiterin Hülya Özkan ist ausgebildete Illustratorin und mittlerweile freischaffende Künstlerin. Die Idee für dieses Projekt lag für sie in der eigenen Notwendigkeit. Mit flüssiger Farbe großformatig zu arbeiten war aus Platzgründen nicht mehr möglich gewesen. Hinzu kam, dass sich viele Altkleider angehäuft hatten und das Bewusstsein für die eigene Müllproduktion gestiegen war. So begann sie Textilien als eine Art Farbe zu betrachten und mit ihnen zu malen. Im Laufe der Zeit und der Beschäftigung mit der Müllproblematik im Rahmen von Workshops experimentierte Özkan mit unterschiedlichen Materialien. Intuitiv probierte sie sich erstmals an Plastikfolien aus und erkannte schnell, dass das Ergebnis Potenzial hatte.

Nun wurde erstmals in diesem Frühjahr und Sommer eine Workshopreihe für Kinder im Grundschulalter angeboten. Die Kinder brachten geeigneten Abfall mit, aus dem sie Figuren mit Stoffresten gestalteten, die durch Verhärtung stabilisiert wurden. Außerdem wurden erste Experimente für ein Müll-Mobile durchgeführt. Besonders spannend war die Reflexion am Ende, die zeigte, dass vor allem Plastik, Tetrapaks und Kartons bei der Umsetzung sehr beliebt waren.

Aus Kunst wird Kunst

Besonderes Augenmerk liegt auf der Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund, die im JKC Dortmund Graffiti-Angebote bereitstellt, um Jugendlichen eine Plattform für urbane Kunst zu bieten. Da es verwaltungstechnische Herausforderungen gibt, Genehmigungen für verschiedene Stadtteile zügig zu erhalten, werden flexible Wände mit Plastikfolien verwendet, um sicherzustellen, dass allen Jugendlichen Zugang zu den Projekten gewährt werden kann. Das JKC-Team hat sich bereits in der Vergangenheit für nachhaltigere Alternativen eingesetzt. Hülya Özkan und ihr Team arbeiten gemeinsam daran, möglichst viele bemalte Folien für Kunstzwecke zu verwenden, die idealerweise dauerhaft erhalten bleiben. Diese Folien werden zusammen mit anderen Kunststoffmaterialien, wie solchen aus Verpackungen oder Tragetaschen, zu Collagen weiterverarbeitet. Auch Alttextilien und andere kleine Elemente, die während des Verarbeitungsprozesses anfallen, werden in die Collagen integriert. Ziel ist es, zu zeigen, dass wirklich alle alltäglichen Materialien in die Kunst einfließen und zu einer Ästhetik beitragen können.

Sowohl die Artworks als auch die Workshop-Ergebnisse werden im März 2025 im Dortmunder U, dem Kooperationspartner des Projekts, in einer interaktiven Ausstellung präsentiert. Diese soll dann zum Erleben, Spielen, Anregen, Betrachten und Nachdenken einladen.